Breitbandausbau – aktueller Stand

Seit Jahren fordert unsere Fraktion das Thema Breitbandausbau in Barleben effektiver und schneller voranzutreiben. Gerade in der jetzt aufgetretenen Pandemie, in der Homeoffice und digitale Bildung unumgänglich sind, zeigt sich die Notwendigkeit eines schnellen Internetanschlusses umso deutlicher. Interessierte Barleber Bürger erwarten zu diesem Thema kontinuierlich informiert zu werden. Leider kann die Aktivität des Bürgermeisters F. Nase (CDU) diesbezüglich nur als mangelhaft eingeschätzt werden, deshalb hier durch uns einige aktuelle Ausführungen.

Meitzendorf: Der kommunale Glasfaserausbau (über DNS-Net) ist so gut wie abgeschlossen. Um den Anschluss an die Haupttrasse nach Frankfurt über den TPO vorzunehmen, ist noch die Bahntrasse unterqueren. Es gibt zwar einige Tunnel, deren Eigentümer haben aber eine Mitnutzung abgelehnt. Querungsanträge an die Deutsche Bahn AG müssen jedoch von dieser erst genau geprüft werden und so etwas braucht (in Deutschland) Zeit, nämlich 14 (!) Wochen. Da aufgrund der Krankheit eines angeblich notwendigen Bearbeiters ein Antrag erst Ende März 2021 (!) gestellt wurde, wird sich die technische Inbetriebnahme der jetzt gelegten Leitungen noch verzögern. Die schriftliche Anfrage unserer Fraktionskollegin Ramona Müller, wann denn Meitzendorf endlich aktiv ans Netz geht, wurde vom Bürgermeister dahingehend beantwortet, dass eine Antwort „unseriös“ sei, also bitte fragen auch sie nicht weiter nach….

Barleben: Aktuell beginnen die Arbeiten im ersten Ausbaucluster Barleben Nord, WG Ammensleber Weg und in einem westliches Ortsteilbereich. Hier soll die Erschließung bis Ende Juli abgeschlossen sein. Nach der Sommerpause soll dann sukzessive von Norden her mit dem Ausbau in der restlichen Ortslage begonnen werden. Bitte hierzu auch die weiteren Hinweise (s.u.) beachten.

Ebendorf: Der geförderte kommunale Ausbau kann nur dort erfolgen, wo sich laut Landkarte ein sogenannter „weißer Fleck“ befindet, die aktuelle Übertragungsrate also untere 30 MB/s liegt. Was passiert mit den anderen Gebieten, in denen eine etwas höhere Übertragungsrate vorhanden ist (sogenannte „schwarze Flecken“), in denen die Bürger aber auch Interesse an einem Glasfaseranschluss haben? Der Stand heute: Jede andere Telekommunikationsfirma (Telekom, MDDSL, Deutsche Glasfaser u.a.) könnte zu ihren Konditionen einen Glasfaseranschluss vornehmen. Aktuell wichtig zu wissen ist aber folgende Möglichkeit. Bei wem die kommunale Glasfasertrasse am Grundstück vorbei gebaut wird, kann sich einen (ruhenden) Anschluss für 890 € ins Haus legen lassen, ohne eine vertragliche Bindung einzugehen (gilt für das gesamte Gemeindegebiet). Wer die Gelegenheit dazu in der Bauphase verpasst, könnte zwar nachträglich angeschlossen werden, muss aber mit Anschlusskosten von über 2000 € rechnen. Fragen sie hierzu in der Gemeinde nach, dort wurde extra eine Mitarbeiterin (Frau Schuchhardt, Tel: 565 2624) eingestellt. Der Bagger vor der Tür hat übrigens in allen Ausbaugebieten dafür gesorgt, dass der vorher abgefragte Anschlussgrad gestiegen ist und so die geplante Rentabilität eines kommunalen Netzes erhöht werden konnte.

 

Weitere Neuigkeiten: Zurzeit wird in der Gemeinde überlegt, ob wir beim kommunalen Ausbau nicht Gebiete, die keiner Förderung unterliegen auf eigene Kosten gleich mit ausbauen. Das würde die geplanten Gesamtkosten zwar um ca. 1,5 Mio. € erhöhen, aber letztlich im Interesse der Bürger sein und die Rentabilität des kommunalen Netzes stärken. In den nächsten Wochen soll dazu eine Sondersitzung des Gemeinderates stattfinden.

Jetzt, nachdem einige Kommunen Millionen in das billigere, aber zukünftig nicht ausreichende Vectoring Verfahren gesteckt haben (schnelle Glasfaser bis zum Verteiler, von dort langsames Kupferkabel bis ins Haus), wird es eine neue Bundesförderrichtlinie geben. Alle diese Grundstücke/Wohnungen könnten nachträglich mit Fördermitteln unterstützt einen direkten Glasfaseranschluss bekommen.

Wie heißt es doch: „Wer billig baut, baut meistens teuer“, aber hier ist es ja nur das Geld der Steuerzahler.

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