Neue Dreifeldsporthalle – Vorplanung bestätigt

 Die Mittellandhalle in Barleben wird als Dreifeldsporthalle für den Schulsport dringend benötigt. Bei wachsender Schülerzahl der beiden Ecole-Schulen, sowie unserer staatlichen Sekundar- und Grundschule stoßen ihre Kapazitäten nun an Grenzen. Vorausschauend hatte unsere Fraktion schon vor längerer Zeit den Antrag zum Bau einer neuen Schulsporthalle gestellt. Leider wurde daraufhin geplant, auf dem Gelände neben der vorhandenen Halle, noch eine weitere zu errichten. Unsere Fraktion hat gegen diesen Standort argumentiert!

Unserer Meinung nach gehört eine Schulsporthalle zum Schulgelände. Dies begründet sich aus dem geregelten Unterrichtsablauf im 45 min. Rhythmus, dem sich alle Fächer anpassen müssen. Ist die Sporthalle erst nach längerem Fußweg zu erreichen, so bleibt von einer Sportstunde nicht mehr viel übrig. Plant man eine Sport-Doppelstunde, so verliert man zwar anteilmäßig weniger Zeit, ignoriert aber die Forderung von Sportpädagogen, im Interesse der gesunden Entwicklung unserer Kinder möglichst oft, also verteilt auf mehrere Tage in der Woche, Sportstunden anzusetzen. Bei 3 Sportstunden pro Woche ist aber auch letztere Variante ein Problem. Die Stundenanzahl indessen ist im gesetzlich vorgeschriebenen Soll pro Klassenstufe geregelt und kann von der Schule nicht einfach mit der Begründung erhöht werden, dass von der eigentlichen Sportstunde durch den langen Weg sonst zu wenig Zeit bleibt. Ein weiterer Grund gegen eine zentrale Schulsporthalle ist die „Wanderung“ von hunderten Schülern durch den Ort und die damit verbundenen Probleme, wie die Sicherheit. Warum also nicht z.B. neben der Sekundarschule eine angemessen große Halle errichten? Was spräche dagegen, das Ecole-Gymnasium beim Bau einer eigenen Sporthalle auf ihrem Gelände zu unterstützen? [Wobei ich vermute, dass eine solche später doch noch gebaut wird und damit die jetzigen Gründe für unsere Hallengröße (Dreifeld) ad absurdum geführt werden.] Alle diese Argumente zählten jedoch bei der Mehrheit der Gemeinderäte nicht, man will ein repräsentatives Kultur- und Sportzentrum – basta!

Der nun vorliegende Entwurf vom pbr Planungsbüro Rohling AG Magdeburg orientiert sich an diesem Wunsch (Entwurf hier ansehen). Er stellt meiner Meinung nach eine gute Synthese zwischen alter und neuer Sporthalle dar. Weiterhin sollen die in der (für sehr viel Steuergeld errichteten) Mittellandhalle hervorgetretenen Planungsmängel gleich mit beseitigt werden: Die schräge Zufahrt war im Winter oft nicht benutzbar und durch eine fehlende separate Entwässerung kam es zu Problemen. Auch das angrenzende Gründach war schon mehrmals undicht. Dieser Bereich soll baulich stark verändert und integrierend noch eine Verbindung zwischen den Hallen geschaffen werden. Dafür ist ein Kostenrahmen von ca. 2,1 Mio € vorgesehen. Die geplanten Kosten für den Hallenneubau belaufen sich auf ca. 4,5 Mio €, hinzu kommen noch Kosten für Anpassungen an das Ortsbild (z.B. Natursteinmauer im Außenbereich). Auf Nachfrage wurde mitgeteilt, dass Lärmbeeinträchtigungen in der Nachbarschaft nicht zu erwarten und Lärmschutzmaßnahmen nicht erforderlich sind.

Der Neu/Umbau soll schon im nächsten Jahr fertig sein, ein sehr ehrgeiziges Ziel. Man darf auch gespannt sein, wie Schüler, Lehrer und Eltern die Umsetzung der Ausgangsüberlegung (Schulsporthalle) beurteilen. Eine gute Möglichkeit wäre es, sich z.B. hier zu äußern!

3 comments

  1. Wolfgang Rost

    Abgesehen von der Tatsache das der Ortschaftsrat von Barleben zum Sporthallenbau II nicht gehört wurde ,lt. § 87 GO Abs. 4., hat das auf einer einberufenen Sitzung des OR zu geschehen und nicht auf einer Info-Veranstaltung der Projektanten wie am 15.02.11, ist dieser Sporthallenbau ein weiterer Beweis für die einseitige Förderung der „Elite ECOLE“!
    Sicherlich steigen die Schülerzahlen absolut bei der privaten Schule ECOLE, aber nicht bei den staatlichen Schulen in Barleben. Die Schülerzahlen in Deutschland, Sachsen-Anhalt und im Bördekreis sind Rückläufig. Wer es nicht glauben will sollte sich auf der I-Seite des Statistischen Landesamtes informieren! Somit sind auch die Schülerzahlen insgesamt Rückläufig. Allerdings ist die Nachfrage nach Privatschulen gestiegen und dies Deutschlandweit! Diese Schüler der ECOLE kommen nun mal nicht alle aus Barleben, sondern aus dem gesammten Umfeld Sachsen-Anhalts! Also muss eindeutig festgestellt werden, dass diese Sporthalle nur für das neu angesiedelte private ECOLE Gymnasium gebaut wird und dies wieder mit dem Steuergeld aller Bürger!
    Nun stellt sich die Frage warum diese Sporthalle nicht auf dem Gelände des Gymnasiums an der Bahnhofstraße gebaut wird ,da ja hier im Beitrag schon über Ausfallzeiten hinsichtlich der Wegstrecken geredet wurde? Sicherlich hätte dann die ECOLE Stiftung noch einen kräftigen Schluck aus der Kreditpulle nehmen müssen und da scheiden sich die Geister, denn diese Schuldenlast kann ECOLE wohl nicht mehr stemmen! Somit wurde der billige Weg genommen! Die Gemeinde baut eine weitere Halle neben der Mittellandhalle auf Ihre Kosten und stellt diese der ECOLE zur Verfügung. Nutzungskosten können ja dann so schön über Förderungen beglichen werden! Und wenn dann noch diese „Anstalt öffentlichen Rechts“ aggiert, werden diese einzelnen Kostenstellen in keinen HH-Plan mehr auftauchen denn die Gemeinde ist ja laut Satzung der „Anstalt öffenlichen Rechts“ verpflichtet für eine komfortabele Finanzausstattung zu sorgen! Also kann man zum Schluss kommen und festellen, dass diese „AÖR“ auch gegründet wird ,um die Nutzungskosten der neuen Sporthalle eleganter zu verpacken!
    Übrigens, „Elite“ heißt „Die Besten“ und hier muss die „Elite“ nicht nur im Kopf besser sein ,sondern auch im Portemonaie, denn ins private ECOLE Gymnasium kann nur wer es bezahlen kann!!

  2. Holger Kusian

    Hallo,

    dazu meine persönliche (!) Meinung:
    Zunächst ist etwas zu einfach, Elite mit “Die Besten” zu übersetzen.
    Sicher, mit Kinder und Eltern werden vor der Einschulung Aufnahmegespräche geführt.
    Insofern findet soziologisch eine Gruppierung (tatsächlich oder mutmaßlich) begabter Kinder statt. Diese begreifen sich jedoch, zumindest in der Grundschulzeit, nicht als Bildungselite.
    Und da bin ich auch sehr dagegen, denn der Bildungsweg ist viel länger. Lebenslang.
    Am Barleber Gymnasium wie auch am Siemens-Gymnasium treffen beispielsweise ehemalige Schüler beider Barleber Grundschulen wieder zusammen.
    Auch die Eltern gehören nicht unbedingt zur finanziellen Elite.
    Es handelt sich um Eltern, denen einfach viel an einer fremdsprachlichen Bildung ihres Kindes und einem guten Lernumfeld liegt.
    Dafür nehmen die Eltern, Kinder und Lehrer auch Entbehrungen auf sich.

    Desweiteren kenne ich zwar weder die genaue finanzielle Sitation der Ecole-Stiftung noch irgendwelche „Abmachungen“ zwischen dieser und der Gemeinde Barleben.
    Aber wenn der Bau einer zweiten Dreifeldhalle beweisen soll, dass Ecole die Schuldenlast nicht mehr tragen kann – und auf einseitige finanzielle Förderung der Gemeinde angewiesen ist – warum hat Ecole dann der teuren Lösung in der Bahnhofstraße den Vorzug gegenüber einem Gymnasiums-Neubau auf der grünen Wiese – vielleicht auch in Bahnhofsnähe – gegeben?
    Macht sich eine Schule in freier Trägerschaft etwa gern abhängig?
    Eltern und Lehrerschaft würden sich viel lieber eine Sporthalle in der Nähe des Gymnasiums wünschen. Dies weis ich aus Gesprächen zum Elternabend der Klasse 5a. Die Gründe hat Dr. Appenrodt schon angeführt.

    Warum wurde für das Gewerbegebiet in der Bahnhofstrasse eine Änderungssperre beschlossen wenn man nicht für künftige Erweiterungen des Gymnasiums, z.B. in Gestalt einer Sporthalle, vorsorgen wollte ?

    Ob also die zweite Dreifeldhalle langfristig wirklich durch den Schulsport ausgelastet wird, muss bezweifelt werden.
    Vielmehr werden die Hallen wohl für Events genutzt werden (müssen).
    Die Folgen, die der dadurch erhöhte Verkehr mit sich bringt (Lärm, Parkplatzangebote, Feinstaub usw.) werden bewußt außer acht gelassen.

    Was übrigbleibt ist ein repräsentatives Kultur- und Sportzentrum mit dem sich eine politische Elite
    ein Denkmal setzen will. Auch diese „Elite“ ist nicht die Beste !

  3. Wolfgang Rost

    1. „Elite“ wird im „Deutschen Duden“ mit „die Besten“ übersetzt und ist nicht mein Gedankengut!
    2. Kenne ich Familien hier in Barleben, deren Kinder ins staatliche Wolmirstedter Gym. täglich fahren müssen da fürs private „ECOLE“ Gym. das Geld nicht da ist !
    3. Schlage ich vor öfters mal zur GR-Sitzung zu gehen und miterleben „Wer“ hier in Barleben „Was“ entscheidet!
    4. Ist die Gemeinde Barleben „Bürge“ für die Investition (über 10 Mio.) der „ECOLE Stiftung“ und diese erhielt ein Stiftungskapital von der Barleber Gemeinde um mit dem Ertrag und dem Schulgeld der Gymnasiasten den Kredit zu bediehnen.
    5. Hat die Gemeinde Barleben das Grundstück auf dem das „ECOLE“ Gym. gebaut wird für ca.1 Mil. von „Elmo“ erworben und der „ECOLE“ in Erbbau sehr günstig übertragen.
    6. Die Veränderungssperre gilt in erster Linie für das noch ansässige Gewerbe auf dem Gelände! Somit sind den Unternehmern die Hände gebunden. Wenn Sie dann aufgegeben haben ,kann ja die Gemeinde die Sperre schnell wieder aufheben.

    Das sind die Fakten die ich kenne! Belehrungen nehme ich gern an!

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