Neues Außensportgelände in Barleben
Erste Beschlüsse zur Erweiterung der nötigen Schulsportflächen in der Ortschaft Barleben wurden schon 2007 vom Gemeinderat (GR) gefasst. Nach dem Neubau der Mittellandhalle ist deutlich geworden, dass auch entsprechende Außenflächen für den Schulsport nötig sind. Als Vorzugsstandort dafür wurde vom GR der Sportplatz am Anger bestimmt. Daraufhin hatte der Fußballsportvereins (FSV) den Wunsch geäußert, den neuen(!) Sportplatz abzureißen und dafür einen Kunstrasenplatz anzulegen.
Nachdem ich mich als Vertreter unserer Fraktion öffentlich gegen eine solche Verschwendung ausgesprochen hatte, erhielt ich zwar einen bösen Brief vom FSV, der Plan wurde jedoch ad acta gelegt. Letztlich ist man unserer Argumentation gefolgt, lieber den alten Fußballplatz in einen Kunstrasenplatz umzubauen und den neuen für den Schulsport zu erweitern.
Die Jahre vergingen und die Schulen schienen auch keinen Druck in dieser Sache auszuüben. Erst im Herbst 2011 tagte der Ortschaftsrat (OR) auf dem Vereinsgelände des FSV, um vor Ort über konkrete Dinge zu beraten. Der neue Sportplatz soll eine dem Schulsport angemessene, genormte Ausstattung (mit Tartanlaufbahn, Möglichkeiten für Hoch- und Weitsprung sowie Beachvolleyball) bekommen. Der bestehende Kleinfeldfußballplatz war schon so angelegt, dass er in dieses Ensemble integriert werden kann. Vier Barleber Schulen (Grundschule, Sekundarschule, Ecole Grundschule und Gymnasium) könnten dann diese Anlagen nutzen.
Voraussetzung ist jedoch auch ein modernes Sanitärgebäude. Herr S. Döhle entwarf im Auftrag der Gemeinde einen Masterplan. Umfangreiche Abstimmungen mit dem FSV, dem vor einigen Jahren noch das kleine Teilgelände mit der Gaststätte für einen symbolischen Preis verkauft wurde, waren dazu nötig. Auch die Schulen sind in die Planungen einbezogen worden. In der Sitzung des OR am 5.7.2012 wurde dann der fertige Masterplan vorgestellt ( hier Planzeichnung ansehen). Entgegen dem ursprünglichen Ansinnen des OR wurde das Sanitärgebäude/Gaststätte nicht vorn an der Straßenfront zur Angerstraße, sondern zentral angeordnet. Dadurch kann eine komplizierte Übergangsphase entfallen, da das vorhandene Gebäude des FSV (Umkleiden/Gaststätte) erst zum Schluss abgerissen werden müsste. Außerdem wären von dem neuen Standort die Wege zu den beiden Sportplätzen jeweils etwa gleich lang. Noch ein Problem soll mit der jetzigen Planung beseitigt werden: Der erst einige Jahre alte, für ca. 900 000 € hergestellte benachbarte Festplatz am Anger besitzt Höhenunterschiede von ca. 60 cm. Obwohl dafür konzipiert(!), ist das Aufbauen eines Festzeltes immer nur mit großen Schwierigkeiten und Ausnahmegenehmigungen möglich gewesen. Jetzt ist ein Teilbereich des neu überplanten Sportgeländes auch als Standort eines Festzeltes vorgesehen. Diesen Argumenten hat sich unsere Fraktion nicht verschlossen und für die vorliegende Planung gestimmt.
Was man jedoch auch wissen sollte:
Als vor einigen Jahren der FSV Fördermittel für die Sanierung des maroden Baukörpers (Umkleiden/Gaststätte) beantragte, hat sich der GR (damals noch Ort Barleben) nach einer Vorortbegehung aufgrund der Gegebenheiten gegen eine Sanierung ausgesprochen und einen Neubau angeraten! Der FSV bestand jedoch auf seinem Förderantrag, der auch mit einer fünfstelligen Steuergeldsumme unterstützt wurde. Obwohl dies eine Fehlentscheidung war, sind der jetzt geplante Abriss und ein Neubau nur zu begrüßen. Eine konkrete Ausführungsplanung für das neue Sanitärgebäude/Gaststätte wurde in der OR-Sitzung erst einmal zurückgestellt, genau wie die Frage, wer die Kosten dafür trägt oder das Gebäude übertragen bekommen soll.
Eines ist aber jetzt schon klar, der FSV könnte diese Kosten trotz höchster Fördersätze der Gemeinde wohl nicht bewältigen. Erste vorsichtige Schätzungen für das gesamte Projekt belaufen sich auf ca. 2 Mio. Euro. Wir werden im Ortschaftsrat beantragen, für das nächste Jahr Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen, um das Projekt zügig in Angriff zu nehmen.