Überdimensionierter Siedlungsentwicklungsplan
Völlig an der Realität vorbei und damit nicht genehmigungsfähig – so die übereinstimmende Beurteilung der Fachbehören zum Vorentwurf des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Barleben (F-Plan). Im Klartext: Schon seit Februar 2013 liegen in der Schublade des Bürgermeisters Stellungnahmen mit Einwendungen von Behörden und Bürgern. Obwohl im Dezember 2012 beschlossen wurde, dass dem Gemeinderat (GR) diese Schreiben vorzulegen sind, noch bevor der Bürgermeister (BM) die nächsten Planungsschritte veranlasst, wurde der GR auch nach mehrmaligem Nachfragen unserer Fraktion nicht über deren Inhalt informiert. Wer die Stellungnahmen kennt, dem wird schnell klar, warum. Es werden nämlich jetzt von offizieller Seite unsere Argumente, die wir bereits 2012 im GR vorgebrachten haben, bestätigt. Nun ergibt sich: Entweder die Fachbehörden haben genau so wenig Ahnung wie wir, oder der BM muss den Fakt anerkennen, dass die Freien Wähler diesbezüglich über entsprechenden Sachverstand verfügen und er mit seiner Einschätzung neben der Realität liegt.Hier etwas detaillierter:
Die künftige Bauflächenausweisung einer Gemeinde bildet die städtebauliche Grundlage für deren Siedlungsentwicklung und die damit verbundene Ausstattung mit öffentlichen Einrichtungen. Die städtebauliche Entwicklung steht somit in unmittelbarem Zusammenhang mit der Demografie- und der Arbeitsplatzentwicklung in einer Gemeinde. Die Bauflächenausweisung der Gemeinde Barleben wurde im F-Plan Vorentwurf mit Stand vom 20.12.2012 dargestellt. Hierzu hatte unsere Fraktion eine umfangreiche Stellungnahme abgegeben, verbunden mit einem Antrag, die Bauflächen zu verkleinern, da die Ausweisungen nicht dem prognostizierten Bedarf entsprachen und zu einer Zersiedlung der Landschaft führen würden. Leider ist der GR unserem fachlich untersetzten Antrag nicht gefolgt. Überdies wurde uns vom Bürgermeister noch Verzögerungstaktik beim Erstellen des angeblich dringend benötigen F-Planes vorgeworfen. Nun liegen die Stellungnahmen der Fachbehörden dazu jedoch schon lange vor: die des Landesverwaltungsamtes Halle vom 19.02.2013 (hier ansehen), die der Regionalen Planungsgemeinschaft Magdeburg vom 22.02.2013 und die der Stadt Magdeburg vom 30.01.2013. Alle drei Stellungnahmen bestätigen, dass die geplanten Bauflächenausweisungen der Gemeinde Barleben völlig überdimensioniert sind und nicht der künftigen Entwicklung entsprechen. Die Stadt Magdeburg möchte unter anderem auch kein gemeinsames Gewerbegebiet mehr mit Barleben entwickeln (20 ha in der Gemarkung Ebendorf).
Des Weiteren liegen der Gemeinde mit Schreiben vom 19.02.2013 Einwände von 17 Bürgern vor (hier ansehen), welche ihre Empörung zum Ausdruck bringen, dass der Vorsitzende des Kreisverbandes der Kleingärtner e. V Wolmirstedt sich zur Zukunftsperspektive ihrer Kleingartenanlage geäußert hat, obwohl diese nicht in dessen Zuständigkeit fällt. Dies hat aber maßgeblich dazu beigetragen, dass der GR einer Überplanung ihrer Gartenanlage als Bauland zugestimmt hat. Obwohl diese Schreiben mit der Bitte versehen wurden, sie an den Gemeinderat weiterzuleiten, haben sie den Gemeinderat (bis jetzt) nicht erreicht!
Unsere Fraktion sieht es als dringend erforderlich, diese, nun auch von anderen aufgezeigte Fehlentwicklungsplanung, in den gemeindlichen Gremien zu beraten, um einen genehmigungsfähigen F-Plan auf den Weg zubringen. Insbesondere unter Berücksichtigung der vorherigen Vorwürfe des BM (Verzögerungstaktik) kann unsere Fraktion nicht nachvollziehen, warum an diesem Plan nicht weitergearbeitet wird und hat am 23.9.2013 beantragt, das Thema Siedlungsentwicklung in Barleben auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des GR zu setzen.
Ich habe schon längere Zeit diesen Artikel des öfteren gelesen und mir immer wieder gesagt, wieso muss eigentlich dieser Barleber Acker herhalten um neue Wohnungen zu bauen und Firmen anzusiedeln?
Denn , wenn ich täglich durch Magdeburgs alte Industriebrachen im Süden der Stadt fahre oder mit ansehen muss wie die von Honecker aus dem Boden gestampften Botonblöcke abgerissen werden , komme ich unweigerlich zum Schluss „Hier wird das Pferd von hinten aufgezäumt“! Denn eines ist doch klar, im Zuge der negativen Bevölkerungsentwicklung wird grundsätzlich von allem immer weniger hier benötigt werden !
Und das verhindert auch keine Gemeinde Barleben mit ihren vorbildlichen Kindereinrichtungen und dem Babybegrüßungsgeld! Die jungen Menschen entscheiden sich nun mal immer öfters für „Keine Kinder“!
Sie entscheiden sich für Karriere und Erlebniskonsum. Es wird Ihnen doch Tag täglich in den Medien als das Erstrebenswerte vorgegaukelt! Aber nun zurück zum Acker! Erst vor kurzem las ich in der Volksstimme einen Beitrag über den fruchtbarsten Boden Deutschlands! Und der liegt direkt vor unserer Haustür!
„Die Börde hat den besten Boden Deutschlands“ heisst es dort. Und das wusten schon die alten Bördebauern indem Sie vor über 100 Jahren hier eine Erfolgsgeschichte schrieben mit ihrer Landwirtschaft!
Auch heute wird von der hier tätigen Agrargenossenschaft Gemüseanbau vom feinsten betieben!
Wieso will man nun hier auf diesem “ besten Bördeboden“ Beton fundamentieren? Geht es wieder mal nur um die Gier nach Geld? Haben etwa bestimmte Besitzer von diversen Flächen ein gieriges Intresse daran?
Nachfolgende Generationen werden es bereuen wenn die Nahrungsmittel immer öfter aus Übersee und mit LKWs über tausende Kilometer ranngekarrt werden müssen und so die Lebenmittelpreise durch ausufernde Energie und Transportpreise für viele Menschen unbezahlbar werden! Und sie werden sagen “ diese Kartoffeln aus Fernost hätten wir hier vor der Haustür billiger und besser haben können!
Pro Tag wird in Deutschland eine Fläche so groß wie 150 Fußballfelder bestem Ackerboden versiegelt!
Ist es nicht an der Zeit alle Ressourcen mit Intelligenz einzusetzen um den zukünftigen Generationen nicht eine Wüste zu hinterlassen? In Meckpom ist es schon so weit , das Ackerflächen auf Grund der klimatischen Erosion keine Erträge mehr bringen werden! Sandstürme auf der A 19 die zum Megastau führten sind der Beweis! Wenn dann in einigen Jahrzehnten hier nur noch betonierter Acker und Edelstahlwandelmeilen in Barleben zu „bestaunen “ sind und grüne Lungen mit alten Bäumen sowie saftige Äcker und Weideflächen Schnee von gestern sind , dann haben wir doch „ein schönen reiches Leben“ oder?
Na dann mal prost Herr Bürgermeister, da können ja auch sie vom „Ackersalär“ einen ausgeben?