„Gastarbeiter“ gesucht

ARGE Barleben
Der neue Standort

Laut Pressemitteilung  über eine Informationsveranstaltung am 5.9.2013 werden spanische Arbeitskräfte für ihren Einsatz in Barleben gesucht. Die Aktivitäten dazu resultieren u.a. aus der Partnerschaftsbeziehung der Gemeinde Barleben mit der spanischen Gemeinde La Pobla de Vallbona.

Unsere Nachfrage in der Gemeinderatssitzung, bei welcher Barleber Firma denn Arbeitskräftemangel herrscht, konnte vom Bürgermeister erst nicht beantwortet werden. Jetzt wurde dazu eine Informationsvorlage erstellt, die dem Gemeinderat vorliegt (0058/2013). Daraus geht hervor, dass z. Zt. über die Agentur für Arbeit 53 freie Arbeitsstellen angeboten werden, u.a. in den Firmen Symacon, FuelCon, Hexal, ISM und ESA. Durch den Hauptausschuss wurde am 12.12.2013 einem Vertrag mit der Gemeinde La Pobla de Vallbona, der Industrie- und Handelskammer Magdeburg und der Agentur für Arbeit Magdeburg zugestimmt, die folgendes vorsieht:

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Ein geeigneter Mitarbeiter soll (erst ein mal für ein Jahr) aus Spanien entsandt werden, um die Vermittlungstätigkeit durchzuführen. Die Personalkosten werden aus La Pobla de Vallbona bezahlt. Die IHK MD finanziert den Beratungsservice mit 2000 € monatlich und die Gemeinde Barleben stellt für den Mitarbeiter einen Arbeitsplatz und eine kostenlose möblierte Wohnung zur Verfügung.

Nun steht dem Erfolg wohl nichts mehr im Wege, könnte man meinen.

Welcher Art Jobs zur Verfügung stehen ist uns nicht bekannt, auch nicht, ob vielleicht durch Lohndumping die hier geltenden Tarifverträge unterlaufen werden sollen. Wir beantragen aber, die Suche nach Arbeitskräften aus der Region zu intensivieren und dazu die Internetseite des Unternehmerbüros  zu nutzen, die bis jetzt diesbezüglich unzureichend informiert.

2 comments

  1. Holger

    Wem wird denn mit dieser Maßnahme geholfen ?
    Den Spaniern ? Dem Arbeitssuchenden aus der Umgebung ?
    Dem Unternehmerbüro ? Notleidendem Unternehmen ?
    Mit den dafür erforderlichen Mitteln könnte man vielleicht
    auch echte Hilfe anbieten.

    Dazu fällt mir nur noch ein:

    Wozu denn in der Ferne schweifen,
    das Glück ist doch so nah.
    Wozu denn in die Ecke schei…,
    der Nachttopf ist doch da.

  2. Jens Barthel

    Wer sich einmal die Stellenangebote der angesprochenen Unternehmen auf deren Internetseiten ansieht, stellt schnell fest, dass es sich hierbei um recht hoch qualifizierte und spezialisierte Positionen handelt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet diese Positionen mit geeigneten Bewerbern aus der spanischen Provinz zu besetzen sein werden. Ich bezweifele sogar stark, dass die angeführten Unternehmen überhaupt darüber in Kenntnis sind, dass ihre (bei der Arbeitsagentur als „offen“ gemeldeten) Stellen hier für eine etwaige Besetzung durch spanische Fachkräfte herangezogen werden.
    Als jahrelang als Personalberatung tätiger Unternehmer und in guter Kenntnis des hiesigen Personalmarktes und der enormen Schwierigkeiten, entsprechende Fach- und Führungskräfte für die Region und selbst das Land zu „begeistern“, kann ich nur die Befürchtung teilen, dass hier letztlich des Projekterfolges willen Menschen aus Spanien „untergebracht“ werden, deren sicher echtes und ehrliches Engagement eine Konkurrenz zum hier bestehenden Arbeitsmarkt darstellt und das auch nur in minderqualifizierten Bereichen.

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