950-Jahrfeier in Barleben: Kosten kein Problem
In der jüngsten Vergangenheit fragten mich Bürger, wieso man für einige Veranstaltungen im Rahmen der 950-Jahrfeier Eintritt bezahlen musste (z.B. Mittelaltermarkt) und ob die Gemeinde kein Geld mehr hätte. Andere finden, bei den Festivitäten wird doch etwas zu dick aufgetragen und das Geld des Steuerzahlers sinnlos verpulvert.
Da macht man nun mal was für die Bürger und dann so „undankbare“ Bemerkungen….. Natürlich sind die vielen Veranstaltungen nicht umsonst zu haben, das dürfte doch klar sein: 347 908,20 €, so die „amtlich“ aufgestellte Kostenprognose vom 14.4.2012 unterteilt in folgende Positionen:
Veranstaltungsmanagement 20 728,66 € Künstlerhonorare 135 200,85 € Bühnentechnik 23 498,78 € Übernachtungen 5 685,00 € Veranstaltungsabsicherung 50 105,19 € Festumzug 24 033,97 € Werbung 46 000,00 € Sonstiges 42 655,75 €Gesamt 347 908,20 €
Da diese Summe im Haushalt nicht eingestellt war, beschloss der Hauptausschuss am 10.5.2012 noch eine außerplanmäßige Haushaltsausgabe von 100 000 €! Die prognostizierten Kosten sind aber Augenwischerei, denn bereits im Haushaltsplan des Jahres 2011 waren ca. 30 000 € für die Vorbereitung der Feier eingestellt, sowie viele tausende Euro in anderen Haushaltsstellen versteckt. Dazu kommt noch die finanzielle Unterstützung der Vereine zu diesem Event.
„Barleben muss sich nicht rechtfertigen, Barleben hat vorgebaut- und wer das Geld hat, sich so etwas leisten zu können, der sollte das Geld auch für die Bevölkerung des Ortes einsetzen“ so Landrat Walker zum Richtfest der neuen Dreifeldsporthalle (Kosten ca. 10 Mio. €). Diesem gern nach außen vermittelten Bild Barlebens muss man schließlich bei jeder Feier gerecht werden. Deshalb hat unser stellvertretender Bürgermeister bereits zum 15. Sachsen-Anhalt-Tag in Gardelegen 10 000 Faltblätter mit dem Programm zur 950-Jahrfeier verteilt und Menschen aus nah und fern aufgefordert: „Besuchen Sie uns im nächsten Jahr“. Bei solch einer Einladung an die ca. 150 000 Gäste muss man natürlich etwas auf die Beine stellen. Ist dies nicht eine gute Möglichkeit, um Barleben auch international bekannt zu machen? Vielleicht ergibt sich in Gesprächen beim Schwarzbier oder bei der Fahrt mit Europas größtem Riesenrad der eine oder andere Kontakt, der zur Erhöhung der Wirtschaftskraft oder der Bevölkerungszahl Barlebens beiträgt.
Sie könnten jetzt Kommentare dazu abgeben. Sie haben aber auch die Möglichkeit, während der Teilnahme an Veranstaltungen auf dem Hof der Mittelandhalle dem Bürgermeister freundlich dankend in eine der drei Überwachungskameras zuzuwinken – denn eines ist schon jetzt geplant: Zur 1000-Jahrfeier wollen wir es noch teurer besser machen!
Die Kinder in den Kitas Meitzendorf und Ebendorf müssen sich beim schlafen stapeln, die Strassen im Wohngebiet „Vogelbreite“ reißen, in gleichem Wohngebiet gibt es keine Parktaschen aber die Ortschaft Barleben gedeiht prächtig und lässt sich feiern, oder vielmehr lässt sich der Bürgermeister offenbar gern feiern.
Nicht einen Schritt zu den Feierlichkeiten habe ich bisher getan oder werde ich tun. Und viele Nachbarn denken genauso. Viel Spass…..
Hallo Mario & die anderen
ich sehe das genau so. In den Ortschaften werden die Lampen Nachts ausgestellt, während in Barleben der Springbrunnen Erleuchtung bekommt (was für mich als Hobbyastronom neben einer Sternwarte sowieso nicht viel Sinn macht).
Genauso ist es auch mit diesem Fest gewesen. ich denke ein paar Wochenenden weniger hätten auch gereicht, zumal einige Termine mit anderen (z.B. das Magdeburger Stadtfest) zusammenfielen und dadurch unnütze „Feier-Konkurrenz“ entstand.
Was die Werbung betrifft, hatte diese nicht annähernd den Wert von 46.000€. Die Werbefirmen reiben sich die Hände und dann werden die Schilder z.T. erst einen Tag vor dem entsprechenden Wochenende ausgehängt. Ich kann nicht beurteilen wie gut die Gemeinde in größeren Entfernungen geworben hat, aber in den recht nahen Orten wie Samswegen, Wolmirstedt oder Haldensleben wussten viele überhaupt nichts von den Festlichkeiten. Vielleicht hätte man sich eher auf unsere Region konzentrieren sollen…
Das Wetter wird schlechter, der Rausch ist ausgeschlafen, na so langsam könnte die Gemeinde ihre Bilanz der Jubelfeiern abgeschlossen haben. So wie von FUK angekündigt, sollte eine deutliche Darstellung der vielen Einnahmen erfolgen um damit dann die vielen Schlechtreder bloßstellen zu können.
Aber vielleicht bin ich auch nur zu hecktisch und muss mich halt noch so ein – zwei Jahre gedulden…