Es gibt ein Atommüll Endlager – in Morsleben !
Da ich davon ausgehe, das die Mehrheit erst einmal nicht den wichtigen Kommentar von Rico Gagelmann, an meinem letzten Beitrag entdeckt, spendiere ich hier einen Extrabeitrag zu diesem Thema. So als kleine Wiedergutmachung an Hr Behrens, ohne das ich meine Kernkritik an seinem Auftritt zurückziehen kann.
Tatsache ist, das Bundesamt für Strahlenschutz spricht in seiner Veröffentlichung von der Stillegung des Atommüllendlagers in Morleben, lesen Sie es hier selbst !
Damit sind wir auch schon beim zentralen Mißverständnis das in den Videos behandelt wird. Hr Behrens hat eine vage Ahnung von der Tatsache das es tatsächlich so was in Morsleben gibt, wird aber voll ausgeschlachtet, da der Reporter vom geplanten Endlager in Gorleben spricht. Das ist leider das klassische Problem der Kommunikation. Richtig ist was der Empfänger verstanden hat, nicht was gesagt wurde. Gehen Sie doch heute mal Ihren Tagesablauf durch, ich wette da gab es mit Sicherheit mehr als ein solches Mißverständnis.
Meine Kernkritik aber bleibt. Hr Behrens, als „unser Vertreter“ im Bundestag, darf sich so nicht vorführen lassen. Und zu dieser Kritik stehe ich auch weiterhin !
Ehh, da stimmt was nicht !
Das Amt spricht von der Stillegung des „Endlagers für radioaktive Abfälle“
Typisches Beamtengefasel, aber echt wichtig. Bei radioaktiven Abfällen gibt’s bloß ganz wenige Strahlenopfer. Bei Atommüll ist das viel schlimmer, aber dafür ist’n anderer zuständig.
Strahlenschutz in Barleben?
Hallo „GenauHingucker“, hallo Henry,
das mit dem Atommüllendlager war mir auch aufgefallen. Steht tatsächlich nicht auf der BfS-Seite in Bezug auf Morsleben. Landläufig versteht man darunter wohl eher ein Endlager für hochradioaktive Abfälle, also Brennelement und so, welches es tatsächlich weltweit noch nicht gibt. Morsleben war auch zu DDR-Zeiten immer nur ein Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, z.B. aus der Medizin oder kontaminierter Bauschutt oder solch Zeug. So ganz abwegig erscheint mir die Aussage von Herrn Behrens aber gar nicht: Ich habe eher die reale Befürchtung, dass Sachsen-Anhalt tatsächlich mal als Standort für ein Atommüll-Endlager (= hochradioaktive Abfälle, Brennelemente, Castortransporte…) ins Spiel kommt, denn so viel Widerstand wie in Gorleben muss man in Sachsen-Anhalt sicherlich nicht fürchten..…
…und wenn wir schon mal auf der Seite des BfS sind, hier ein kleiner Exkurs zu den elektromagnetischen Feldern, speziell zu den hochfrequenten Mobilfunk- oder Handystrahlen – in Barleben schon lange ein Thema.
Das BfS schreibt:
„Im Gegensatz zur ionisierenden Strahlung – zum Beispiel Röntgenstrahlung – reicht die Energie dieser Strahlung nicht aus, um Atome und Moleküle elektrisch aufzuladen – zu ionisieren. Trotzdem kann diese Art der Strahlung gesundheitliche Folgen haben. Unterschiedliche Konzepte dienen sowohl zum Schutz vor unmittelbaren Gefahren als auch zur Vorsorge.“
Was macht eigentlich das Mobilfunkvorsorgekonzept für Barleben? Es wurde 2006 erarbeitet, aber nie beschlossen und nie umgesetzt.
Experten haben in diesem Konzept dargestellt, wo Mobilfunksender stehen könnten, um die Ortslagen optimal zu versorgen, ohne aber die unmittelbaren Anwohner mit einer hochfrequenten Dauerbestrahlung zu belasten.
Weiter schreibt das Bundesamt für Strahlenschutz:
„Ganz besonders wichtig ist die Minimierung der Strahlenbelastung für Kinder, da diese sich noch in der Entwicklung befinden und deshalb gesundheitlich empfindlicher reagieren könnten. Außerdem gibt es Hinweise, dass Kinder stärker exponiert sein könnten als Erwachsene und es ist bei ihnen von einer lebenslangen Nutzung auszugehen, deren mögliche gesundheitliche Folgen noch nicht abschließend geklärt sind…“
Realität ist, dass der seit Jahren umstrittene O(2)-Sender auf dem Gemeindehaus nahe der Barleber Grundschule immer noch nicht umgesetzt wurde! Im Gegenteil: Die Vertragslaufzeit wurde noch mal verlängert! Toller Strahlenschutz!
Etwas mehr Glück hatten da die Schüler der ECOLE-Grundschule: Der „Mega“-Sender, der in der Kirche hing, wurde vor einigen Jahren abgebaut und quasi den Bewohnern der Neubaugebiete in der Peripherie vor die Nase gehängt.