Kategorie: Gemeinderat

Bürgermeister kein Hellseher!

P1010837kBestandteil eines vom Gemeinderat beschlossenen Haushaltsplanes sind die für das jeweilige Jahr geplanten Investitionen, inklusive der dafür vorgesehenen Finanzmittel. Jede größere Investition wird dann dem Gemeinderat zur konkreten Beschlussfassung vorgelegt. Danach werden die Projekte von der Verwaltung umgesetzt – so die Theorie. Die Praxis sieht jedoch anders aus. Obwohl dafür im Haushalt der Jahre 2012 und 2013 jeweils ca. 11 Mio. € zur Verfügung standen, sind in der Ortschaft Barleben seit gut einem Jahr keine größeren Investitionen mehr vorgenommen worden. Diesbezüglich hatte unsere Fraktion in der Gemeinderatssitzung am 30.5.2013 beim Bürgermeister (BM) nachgefragt und folgende Antworten erhalten:

  • Straßenausbau Breiteweg Südabschnitt
    Der Ausbau sollte eigentlich sofort an die Baumaßnahmen des WWAZ anschließen.
    Antwort BM zur Realisierung: „Bin ich Hellseher…?“
  • Straßenausbau Helldamm
    Projekt aus 2011, 2012 erst wegen 950-Jahrfeier, verschoben, dann wegen Tätigkeiten des WWAZ im Breiteweg-Nord und jetzt im Breiteweg-Süd.
    Antwort: Soll Ende 2013 noch angefangen werden.
    (Winterbaustelle?) Weiterlesen

Alles was Recht ist…!

GO LSA2Es hat zwar lange gedauert, aber in der Gemeinderatssitzung am 4.4.2013 wurde nun endlich über unseren Antrag vom 4.12.2012 (Vorgeschichte hier ansehen) gesprochen. Es ging um die Frage, ob der Angestellte der Gemeinde Barleben Herr Reinhard Lüder (SPD) gleichzeitig auch dem Gemeinderat seiner Gemeinde angehören darf oder ob sich beide Dinge gegenseitig ausschließen, weil es unweigerlich zu Interessenkonflikten kommen kann (§ 40/1 GO LSA). Da für Arbeitnehmer mit einer „Arbeiterfunktion“ (früher im Tarifvertrag als Arbeiter bezeichnet) laut Gesetz kein Hinderungsgrund besteht, kann man diese Frage jedoch erst dann konkret beantworten, wenn die Tätigkeits- bzw. Stellenbeschreibung des Betroffenen offen gelegt wird. Herr Lüder wird zwar im Stellenplan der Gemeinde Barleben (s. Haushaltsplan 2013) als „Vorarbeiter Sporthallen“ geführt, eine Stellenbezeichnung sagt aber nichts über die wirkliche Statusgruppe im Sinne des Gesetzes aus. Trotz Verzögerungen und langer Diskussionen, musste nun die Stellenbeschreibung durch die Verwaltung vorgelegt werden (kann man bei uns einsehen). Weiterlesen

Kita Ebendorf – (un)endliche Geschichte?

Genau ein Jahr ist es her, da fragten wir: „Missstände in der Kita Ebendorf – Wie lange noch?“ (hier nachlesen) Danach, im Dezember 2012 verabschiedete der Gemeinderat (GR) den Haushaltsplan für das Jahr 2013 und hier wurde ein Investitionsvolumen von ca. 3 Mio. € für einen Kita-Neubau bereitgestellt. Wer nun dachte, damit sei eine neue Kita endlich in Sicht, wurde jetzt eines Besseren belehrt. Weiterlesen

Sitzung geplatzt

dieser Herr wäre fast geplatzt
dieser Herr wäre fast geplatzt

Jeder der heute im Arbeitsleben steht weiß, das man mit Kritik am Chef ganz schnell seinen Arbeitsplatz aufs Spiel setzt. Das trifft natürlich auch für die Mitarbeiter eines Verwaltungsamtes zu, hier ist der Bürgermeister (BM) Chef. Damit aber ein BM nicht machen kann was er will, gibt es für ihn auch einen Dienstvorgesetzten, nämlich den Gemeinderat (GR). Dieser hat Kontrollpflichten und Weisungsbefugnis.

Nun wäre es für einen BM einfach, wenn er den GR mit seinen Verwaltungsmitarbeitern besetzen könnte. Einerseits würden diese ihn nicht mal kritisieren, da sie arbeitsrechtliche Konsequenzen fürchten, andererseits wären Abstimmungen im GR über solche Ratsmitglieder gut „steuerbar“. So wäre der GR aber kein Aufsichtsgremium mehr, sondern nur noch eine Lachnummer, Missbrauch wären Tür und Tor geöffnet. Damit eine solche Konstellation erst gar nicht entsteht, hat der Gesetzgeber im § 40 GO LSA (hier ansehen) Hinderungsgründe für die Tätigkeit von Verwaltungsmitarbeitern im GR festgelegt. Weiterlesen

Haushaltsplan 2013 – Weg in die Zukunft?

Der Haushalt der Gemeinde Barleben für das Jahr 2013 umfasst ein Volumen von 40,7 Mio. Euro. Er ist ausgeglichen, d.h., es müssen keine neuen Kredite aufgenommen werden. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es Verbindlichkeiten aus alten Krediten gibt (noch 9,7 Mio. €) und Haftungsverhältnisse (zusammen 14 Mio. €) für Zoo GmbH, FSV-Barleben, Bodelschwingh Haus und Ecole-Stiftung, welche hoffentlich nie zum Tragen kommen. Weiterlesen

Einheitliche Elternbeiträge in den Kindereinrichtungen

Seit dem Zusammenschluss der Ortschaften Barleben, Ebendorf und Meitzendorf wurden alle Satzungen der vorher selbständigen Orte jeweils zu einer einheitlich geltenden zusammengeführt – bis auf die „Benutzungs- und Gebührensatzung für die Kindereinrichtungen der Gemeinde Barleben“.

So kam es, dass seit 7 Jahren die Elternbeiträge in der Barleber Kinderkrippe um ca. 50 % über denen von Ebendorf bzw. Meitzendorf und im Kindergarten um ca. 20 % über denen der beiden anderen Orte lagen.
Der Gemeinderat hatte 2011 beschlossen, die Gebühren im Jahr 2012 zu vereinheitlichen. Nun hat die Verwaltung zur Gemeinderatssitzung am 20.12.2012 auf 32 Seiten Ausführungen mit 2 Vorschlägen dazu vorgelegt: Einmal mit getrennter Kalkulation von Kindergarten und Kinderkrippe, das andere Mal mit einheitlicher. Allerdings liefen diese Vorschläge z.T. auf eine Erhöhung noch über den Barleber Gebührensatz hinaus!
Dies abzulehnen, darüber war man sich fraktionsübergreifend schnell einig. Wie aber jetzt einen einheitlichen Gebührensatz finden? Erst einmal wurden die Ortschaftsräte angehört. Schon hier prallten die Meinungen aufeinander. Die einen sahen das Problem nur aus finanzieller Sicht, die anderen aus prinzipieller. Dies betraf auch unsere Fraktion. Letztlich entschied eine demokratische Abstimmung für folgenden Kompromiss:

Kinderkrippe und Kindergarten werden getrennt kalkuliert, weil auch ganz unterschiedliche Aufwendungen erforderlich sind. Es wurde ein Mittelwert von den jetzt geltenden Gebühren gebildet und elternfreundlich gerundet. Für ein zweites „betreutes“ Kind (Kinderkrippe, Kindergarten oder Hort, auch außerhalb von Barleben) wurden die Gebühren auf 50 % und für ein drittes „betreutes“ Kind auf Null gesenkt. Bei den Hortgebühren wurde eine für die Eltern günstige Kategorie „Frühhort“ eingeführt und die bestehenden Gebühren noch etwas gesenkt.

Jeder kann sich leicht selbst ein Urteil über die zukünftigen Gebühren bilden, indem er sie mit den im Umland geltenden vergleicht (siehe hier). Wir haben damit zwar nur eine sehr geringe Deckungsquote der tatsächlich anfallenden Kosten erreicht, allerdings meinen wir: Barleben geht es gut und so soll es auch den jungen Familien hier gut gehen!

Es ergeben sich damit zukünftig folgende Gebühren für die Krippe und den Kindergarten:

Betreuungszeit/d bis 5h über 5 – bis 9h über 9 – bis 10h über 10h
0-3 Jahre 60 € 110 € 120 € 135 €
3-6 Jahre 55 € 100 € 115 € 125 €

Für den Hort gelten zukünftig dann:

Hort früh (bis 2h) spät (bis 4 h) (bis 6 h) Ferien (/Woche)
Betreuungsgebühr 15 € 30 € 40 € 10 €

Sanierung nicht um jeden Preis!

Die Pläne, das Haus in der Breitscheid-Str. 34 für ca. 1,2 Mio € durch die Gemeinde zu sanieren (siehe hier) wurden aufgrund der Einwände unserer Fraktion aber auch anderer Kommunalpolitiker vom Bürgermeister in der Hauptausschusssitzung am 8.11.2012 zurückgezogen.

Es wurde festgelegt, dass eine private Sanierung nach Verkauf anzustreben ist. Diese könnte auch noch das umliegende Freiflächengelände in ähnlicher Weise wie der Eck-Neubau Breiteweg/Burgenser-Str. einbeziehen. Dadurch würde das Ortszentrum enorm aufgewertet werden. Wir hoffen, dass sich möglichst bald ein Investor findet.


Gemeinderatssitzung am 4.10.2012 – Kurzbericht

  1. Flächennutzungsplan: Auf unsere in der Sitzung am 7.6.2012 diesbezüglich gestellten Anträge (s. hier) wurde zwar eingegangen, allerdings waren viele Argumente völlig widersprüchlich. Auf der einen Seite werden z.B. in Meitzendorf bebaubare Flächen an erschlossenen Straßen zurückgenommen, weil es angeblich keinen Bedarf gibt.  Auf der anderen Seite hält man an der Überplanung von belegten Kleingärten fest und weist sogar neue Bauflächen aus. Darüber hinaus sind weitere Vorschläge hinzugekommen, z.B. will man in Ebendorf in unmittelbarer Nähe zum Pflegeheim eine zusätzliche Gewerbefläche von ca. 10 ha ausweisen. Deshalb wurde der überarbeitete Vorentwurf noch einmal zurück in die Ortschaftsräte und Ausschüsse verwiesen. Weiterlesen

Barleber Bürgermeister sucht „Begleitung“

„….Diese Person muss geeignet sein, den Bürgermeister im Bedarfsfall zu den Veranstaltungen (auch im Ausland) zu begleiten. Diese finden sehr häufig außerhalb der Normarbeitszeit sowie an Wochenenden statt. …Art und Umfang der Leistungen sowie der Ort der Leistungserbringung werden vom Bürgermeister im Einzelfall bestimmt…“ (Auschreibung hier ansehen)

Ein Schelm, wer dabei Hintergedanken hat? Urteilen Sie selbst.

Der Sachverhalt:
Der Bürgermeister F.-U. Keindorff (FDP) hatte vor Jahren im Gemeinderat eine „gute Bekannte“ und Parteifreundin, Frau Lydia K. (Physiotherapeutin), mit der er auch privat enge Kontakte pflegte.
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Wohnbauflächen im Landschaftsschutzgebiet?

In der Gemeinderatssitzung am 07.06.2012 stand der Beschluss zum Vorentwurf des Flächennutzungsplans (FNP) auf der Tagesordnung. Der Bürgermeister (BM) bat zügig über diesen Plan abzustimmen, um wichtige Vorhaben wie z.B. die Ausweisung einer Baufläche für den neuen Kindergarten im Gutspark Ebendorf nicht zu verzögern. Unsere Fraktion hatte sich im Vorfeld intensiv mit dem FNP beschäftigt und auch als einzige Anträge dazu vorbereitet.

 

  • Antrag 1: Keine Ausweisung der neu geplanten Wohnbaufläche im Landschaftsschutzgebiet (LSG) nördlich im Ortsteil Barleben (6 ha. Bei Berücksichtigung unseres Antrages würden im FNP immer noch 29 ha für eine Neuausweisung von Wohnflächen zur Verfügung stehen. Diesem Antrag hat der Gemeinderat mit knapper Mehrheit zugestimmt, SPD, BM und FDP waren dagegen.

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